Einen wunderschönen Tag wünsche ich Dir! ☀️☀️☀️
Vor einigen Wochen habe ich eine EMail 📩 bekommen in der ich für eine Bachelorarbeit über Selbstoptimierung einige Fragen beantworten sollte. Nach dem beantworten dachte ich mir, dass es doch auch für meinem Blog sehr interessant wäre, diese Fragen und meine ehrlichen Antworten zu präsentieren.
Viel Spaß damit und an Deiner Meinung über meine Antworten oder ähnlichen Ansichten wäre ich sehr interessiert. Kann ich der angehenden Bachelorette ja gerne weiterleiten 🙂 Liebe Grüße an dieser Stelle 😊
1.In einer gewissen Art, optimierst du dich selbst.
Gibt es für dich das Optimum, wenn ja, was ist das Optimum für dich?
Oder geht der Weg immer weiter?
In meinem Sport gibt es kein Limit. Du kannst dich immer wieder verbessern. Für mich selbst gibt es Ziele die ich erreichen will. Sind diese Ziele erreicht habe ich meist schon die nächsten im Kopf. Das ist ein Streben nach kontinuierlicher Verbesserung. Kein Zwang, wie viele dies beschreiben würden sondern Leidenschaft.
2.Was konkret versuchst du zu optimieren?
Konkret optimieren möchte ich 2 Dinge, wenn ich jetzt mal spontan darüber nachdenke. Zum einen meine Psyche. Das heißt meinen Ehrgeiz meine Disziplin und mein Denken. Zum anderen meinen Körper. Schwachstellen, Leistungsfähigkeit und im Allgemeinen die Qualität meines Körpers, die erst mit den Jahren und der Erfahrung wächst.
3. Was trackst/notierst du alles, um Fortschritte nachzuvollziehen?
Ich notiere ab und an mein Essen um nachzuvollziehen wie viel ich zu mir nehme. Training habe ich nur die erste Zeit dokumentiert.
4. Kann man deiner Meinung nach perfekt sein? Wenn ja, was bedeutet perfekt sein für dich?
Ich muss zugebene ich bin ein Perfektionist. Nicht in allen Bereichen meines Lebens, aber in einigen. Zum Beispiel bei vielen Dingen was Ernährung und Training betrifft. Ich weiß aber auch, dass man nicht perfekt sein kann. Dieser Kampf gegen seinen Kopf bringt einen manchmal zum Verzweifeln. Ich bin kein Kopfmensch, entscheide sehr oft aus dem Bauch heraus. Doch unbewusst merke ich wie mich viele Dinge, eben bei Ernährung und Training beschäftigen. Wenn ich mir unsicher bin und ins grübeln komme, dann kann mich das schon oft einige Zeit beschäftigen und meine Laune beeinflussen.
5. Welche Rolle spielt für dich Genuss, Verzicht und schlechtes Gewissen?
Genuss ist bei mir alles. Ich liebe das gesunde Essen und es ist kein Verzicht für mich Mengen an Zucker und fettigen Speisen größtenteils aus meiner Ernährung zu streichen. Doch da ich auch ein Mensch bin weiß ich es auch zu schätzen mit meinen Liebsten mal eine Pizza oder ein Eis essen zu gehen. Auch sich mal Schokolade oder Kekse zu gönnen gehören zum Genuss. Ein schlechtes Gewissen kenne ich nur zu gut. Doch mit den Jahren und der Erfahrung über Ernährung und meinem Körper bin ich entspannter geworden. Früher konnte ich nicht mal ohne bösen Gedanken ein Familienessen genießen.. Heute weiß ich wie ich es zu kompensieren habe, wenn mal ein paar Tage dabei sind, an denen man über die Schwellen geschlagen hat.
6. Wie sehr schränkst du dein Leben ein? (Damit ist zB auch gemeint: Absagen von irgendwelchen Treffen mit Freunden, um genug Schlaf zu bekommen; Verzicht auf Essen gehen, weil du deinem Körper etwas gutes tun willst und nur bestimmte Dinge isst; strikter Tagesablauf und deswegen Verzicht auf Veranstaltungen usw.)
da kommt es darauf an ob man sich in einer Wettkampfvorbereitung befindet oder nicht. Wenn kein Wettkampf ansteht spricht absolut nichts gegen Treffen oder langen Abenden. Ich bin jedoch ein Mensch mit dem ab 11 Uhr wenig anzufangen ist. Da gehe ich freiwillig nach Hause bzw ich glaube ab 1 Uhr nachts könnte mich dann jemand schlafend in der Ecke finden 🙂 Wenn ein Wettkampf bevor steht, dann kann man trotzdem mit Freunden oder Familie essen gehen. Wenn es der Trainer zulässt bzw der Ernährungsplan sowie das Restaurant kann man sehr wohl auch auswärts strikt und „nur bestimmte“ Lebensmittel essen. Viele Restaurants grillen einem das Fleisch und geben ein Gewicht hat. Gedünstets Gemüse und Viola hat man ein perfektes Essen. Man muss sich nicht im Haus verstecken nur weil man gesund und planmäßig essen will. Ich sehe das sehr entspannt.
7. Wie hängen Glück, Wohlfühlen und hervorragende Ergebnisse (der Optimierung) bei dir zusammen? Gab es Tage, an denen du alles geschafft hast, was du dir vorgenommen hast, um dich möglichst zu optimieren, deine sozialen Beziehungen und Bedürfnisse/Lüste aber zurück gestellt hast und deswegen emotional gesehen eher unglücklich warst?
Glück sind für mich auch kleine Dinge. Ich habe jeden Tag das Ziel mich wohlzufühlen. Ein guter Mensch zu sein, gütig, respektvoll und geduldig. Es macht mich glücklich mein Essen vorbereitet zu haben und ein gutes Training absolviert zu haben. Zum Beispiel in die Sauna zu gehen und mich zu entspannen oder mit meinem Freund einen schönen Abend zu verbringen. Große Ereignisse sind zwar auch schön und erfolgreiche Erlebnisse tragen viel dazu bei, doch schätze ich eher die Kleinen Dinge und bin absolut nicht materialistisch eingestellt. Ich brauche keine teuren Klamotten oder Schmuck um mich besser zu fühlen oder besonders. Natürlich hat zum Beispiel die Wettkampfvorbereitung einen Knackpunkt was soziale Beziehungen oder auch das eigene Wohlfühlen angeht. Man muss oft zurückstecken als Partner und Familie. Doch hierbei wächst das soziale Umfeld auch, wenn man unterstützt wird und der Partner bzw Familie und Freunde einem den Rücken stärken.
8. Setzen dich deine selbst auferlegten Pläne manchmal unter Druck? Und wie sehr?
Definitiv JA! Der Leistungsdruck besser zu werden und die oft fehlende Selbsteinschätzung können einem das Leben sehr schwer machen. Viele Gedankengänge zwischen „Ist es das wert?“ und „Ich weiß das ich das kann“. Doch egal wie schwer es ist und wie stark der Druck war. Wenn man durchgehalten hat und man ein Ziel erreicht hat. Das muss nicht beeinhalten dass man etwas gewonnen hat, sondern vielleicht auch ein persönlicher Sieg… – dann bleibt einem wirklich purer Stolz und das ist viel mehr wert als ein Pokal.
9. Was war das härteste Erlebnis in deiner Optimierungsphase?
Das härteste ist eigentlich in den letzten 2-3 Wochen vor einem Wettkampf, an dem der Körper wirklich am Limit lebt. Umso niedriger der Körperfettanteil, desto schlechter fühlt man sich. OBWOHL man bombastisch aussieht. Man muss hart trainieren, perfektionistisch nach Plan essen und der Tageablauf muss genug Regeneration bieten. Der Arbeitsalltag muss oft noch erfolgreich bewältigt werden und einkaufen, kochen etc stehen auch täglich an. Da kommt man irgendwann an einen Punkt, an dem man nicht mehr kann. Sich kurz hinlegt, vielleicht auch weint, dann wieder aufsteht und neue Kräfte sammelt. Aus guten Tagen werden zum Ende hin Stunden und die letzten Wochen versucht man eigentlich nurnoch zu funktionieren. Doch keiner der Leistungssport betreibt wird dieses Gefühl oder auch „Qual“ (für andere) nachvollziehen. Denn der Ehrgeiz ist größer als jeder Schmerz.
10. Inwiefern beeinflussen dich soziale Medien, wie Instagram? Ist das nur Motivation oder auch Druck, was auf dich wirkt?
Ich muss zugeben in den ersten beiden Jahren in Vorbereitung auf Bodybuilding Wettkämpfe habe ich mich sehr beeinflussen lassen von den sozialen Medien. Habe geschaut wer meine Konkurrenz ist und wie gut die anderen aussehen. Dies hat mich verunsichert und oft zum Grübeln gebracht. Doch im letzten Jahr habe ich das erkannt und einfach nicht mehr getan. Ich habe immer wenn ich gemerkt habe, dass mich etwas verunsichert sofort damit aufgehört zu schauen oder auf Instagram zu lesen.
Was mich motiviert an Instagram und social Media sind Vorbilder in meinem Sport. Frauen die bombastisch aussehen aber in Amerika professionelle Athletinnen sind.
11. Welche Rolle spielt für dich das Vergleichen mit anderen? Negative/Positive Auswirkungen?
Ich habe schon lange nicht mehr die Gedanken: „So will ich aussehen“ weil ich weiß das jeder Mensch anders ist und ich nur auf meine eigene Art und Weise besonders aussehen kann und meinen Körper optimieren kann. Was mich wieder einzigartig macht.
Eure Jenny ☀️